Vortragsreihe: Revolution in Russland und Deutschland 1917/18
1) Das Erbe der russischen Revolution 1917
Vortrag mit anschließender Diskussion
Zeit: Montag, den 30.05 ab 18 Uhr
Ort: PEG 1.G 107 (Campus Westend)
Die Oktoberrevolution ist wahrscheinlich das umstrittenste Ereignis der Weltgeschichte. Innerhalb der Linken wie im politischen Mainstream einerseits verteufelt, andererseits glorifiziert, spaltet, verwirrt und transformiert das Jahr 1917 und seine Auswirkungen die politischen Ideologien des 19. Jahrhunderts: Liberalismus, Sozialismus und Anarchismus. Gleichzeitig diagnostizieren Denker und Politiker wie Lenin, Luxemburg und Trotzki eine tiefgreifende Krise des Marxismus, der sich bis dahin in der zweiten Internationale als kritische – treibende und notwendige – Kraft des Sozialismus verstanden hatte. Der scheinbare, vergiftete Sieg der Arbeiterklasse im Oktober 1917 ist das einzige Mal in der Geschichte der Menschheit, dass eine unterdrückte Klasse die Macht in einem Staat erobert hat. Welche Bedeutung hat die Revolution heute?
2) Rosa Luxemburg und die deutsche Revolution 1918
Vortrag mit anschließender Diskussion
Zeit: Montag, den 13.06 ab 18 Uhr
Ort: PEG 1.G 107 (Campus Westend)
Die Bedeutung der Novemberrevolution in Deutschland liegt in ihrem uneingelösten Potential, d.h. nicht in ihrem tatsächlichen Verlauf, sondern in dem was nicht geschah. Ihre Geschichte wurde so zum Gegenstand zahlloser Interpretationen, besonders jedoch als Gegenstück zur Oktoberrevolution in Russland 1917. Die Intentionen hinter dieser Gegenüberstellung sind jedoch ganz unterschiedliche. Analog dazu verläuft die Rezeption von Rosa Luxemburg, bspw. als Gegenspielerin Lenins. Die Frage nach dem Erbe der Novemberrevolution und dem von Rosa Luxemburg stellt sich anders als bei der Oktoberrevolution, denn sie stehen nicht für einen triumphalen Sieg, sondern für eine grausame Niederlage.